„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
Nach 1,5 Jahren Arbeit war es am 23.6. 2017 soweit: der St. Gertrudis wurde nun für alle sichtbar und als offizielles Zeichen das Schild und somit der Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen. Die Gemeinschaftskunde Neigungskurse der K1 und K2 von Herrn Stengel hatten dafür eine kleine Feierstunde für die gesamte Schulgemeinschaft im Atrium gestaltet.
„Ich bin richtig stolz auf euch“, sagte Schulleiterin Schwester Birgit Reutemann zu Beginn in ihrer Rede und sprach damit für die gesamte Schulgemeinschaft. Die beiden Moderatorinnen Sophie Weiß und Lena Röhberg führten professionell durch die Feierstunde und natürlich war auch die Projektpatin zu diesem Anlass aus Straßburg angereist: Europaabgeordnete Inge Gräßle gab dabei sichtlich beeindruckt zu verstehen, dass ihr eine solche Initiative und ein solches Engagement in ihren 21 Jahren als Abgeordnete noch nie begegnet sei.
Sie nutzte die Gelegenheit und warb dabei für politisches Engagement und für mehr Frauen in den Parlamenten: „Dieser Staat braucht Sie, diese Gesellschaft braucht Sie. Die Parteien brauchen junge Menschen, die mitgestalten. Schalten Sie sich ein, mischen Sie sich ein!“
Oberbürgermeister Karl Hilsenbek machte deutlich: „Wenn es um Ausländerfeindlichkeit geht, gibt es kein Pardon. Wir Demokraten müssen Flagge zeigen.“ Er war als Vertreter der „Stadt ohne Rassismus – Stadt mit Courage“ ebenfalls Gast der Titelverleihung.
Musikalisch umrahmt wurde das Ganze von Sängerin und Gitarristin Lea Schlauersbach. Sie steuerte zwei selbstgeschriebene Titel bei. Dabei wünschte sie sich eine „Zukunft, in der es ausreicht, Mensch zu sein“. Antonia Wagner trug zum Thema Rassismus einen selbst verfassten Poetry Slam vor, der unterhaltsam zum Nachdenken anregte. „Ein Ei ist ein Ei, egal ob weiß oder braun. Warum muss man die Eier diskriminieren? Hass ist krass. Liebe ist viel krasser.“
Als Vertreterin der Landeskoordination Baden-Württemberg in Stuttgart verlieh Hana Rudi den Titel und übergab Urkunde und Schild. Beim zur Titelverleihung ausgeschrieben Schulwettbewerb waren die Preisträger die Klassen G7b und G8c, Michaela Sauerborn (Fotoprojekt) sowie Alina Blank, Chiara Schittenhelm und Charlotte Wieland von der G10c . Die drei letztgenannten hatten einen Song über Flucht und Vertreibung komponiert. Pauline Hermann (G9a) wurde ebenfalls geehrt. Sie hatte in den Pfingsferien für die Aula ein farbenfrohes Wandbild zum Thema Vielfalt und Toleranz entworfen und gesprayt. „Wir wollten auf ein Bild bringen, wie vielfältig unsere Schule ist“, sagte Hermann, welche von Kunstlehrerin Sandra Bäurle unterstützt wurde.
Am Ende einer rundum gelungenen Titelverleihung bedankten sich die Moderatorinnen noch bei ihrem Kurslehrer Gabriel Stengel: „Ohne Sie wäre das hier nie zustande gekommen - Danke für einfach alles!“ Dabei wurde das Schild symbolisch an ihre Nachfolgerinnen aus dem Neigungskurs der K1 übergeben.
Technisches Arbeiten (TA)
Im Technischen Arbeiten(Kl.5/6) begegnen die Schülerinnen verschiedenen Werkstoffen, Werkzeugen und Maschinen. Sie fertigen kleine Werkstücke, entwickeln dabei Kreativität, Durchhaltevermögen, Frustrationstoleranz, Selbständigkeit. Ihre Anstrengung im praktischen Tun wird durch ihre Freude am Gewordenen belohnt. Das Technische Arbeiten wird in Kl. 5 und 6 parallel zum Naturwissenschaftlichen Arbeiten durchgeführt. Fachübergreifendes Arbeiten wird dadurch konkret umgesetzt.
Wirtschaften, Verwalten, Recht (WVR)
Im Projekt WVR (Kl.7), das im Klassenverband stattfindet und von den Schülerinnen selbst ausgewählt, geplant und durchgeführt wird, erwerben die Schülerinnen wirtschaftliches Basiswissen über private und ein-fache betriebswirtschaftliche Vorgänge, erste Grundlagen der Buchhaltung und Verwaltung. Durch dieses Projekt bekommen sie eine Vorstellung von der Bedeutung rechtlicher Vorgaben und wirtschaftlicher Grundlagen.
Beispiele: Schulmilchverkauf, Verkauf von selbsthergestellten Produkten, Organisation eines Schulkonzertes oder einer Schuldisco…
Soziales Engagement (SE)
Das SE-Projekt (Kl.8) dient der Entfaltung sozialer und personaler Kompetenzen. Es wird durchgeführt im sozialen Raum Schule oder mit Kooperationspartnern und sozialen Einrichtungen.
Beispiele: Mittagspausenangebot für Schülerinnen, Umgang mit kranken Kindern, Unterstützung von Benachteiligten durch Hilfsakti-nen, Hausaufgabenhilfe für GrundschülerInnen, Besuche im Altenheim…
Berufsorientierung in der Realschule (BORS)
Das Projekt BORS (Kl.8/9) ist dem Fach EWG als Leitfach zugeordnet. Die Schülerinnen erwerben Kenntnisse über die Berufs- und Arbeitswelt, informieren sich über Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten, machen erste Gehversuche in Praktika und setzen sich mit ihren Berufsvorstellungen auseinander. Ein wichtiger Baustein auf dem Weg in die berufliche Zukunft ist das Kompetenzportfolio in Klasse 9. Es hilft den Schülerinnen, sich ihrer Interessen und Begabungen bewusst zu werden und ihre Stärken und Entwicklungspotenziale kennen zu lernen. Neben der Arbeit im Unterricht und der Berufsberatung besuchen die Schüle-rinnen auch Betriebe und das Berufsinformationszentrum (BIZ). Außerdem nehmen sie an der schuleigenen Berufsinformationsbörse teil und lernen ihre Fähigkeiten und Grenzen in einem einwöchigen Betriebspraktikum kennen.