Mitgefühl und Behutsamkeit
„Wir stehen an einem kritischen Punkt der Erdgeschichte, an dem die Menschheit den Weg in ihre Zukunft wählen muss… Wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit fordert uns unser gemeinsames Schicksal dazu auf, einen neuen Anfang zu wagen. [...] Das erfordert einen Wandel in unserem Bewusstsein und in unseren Herzen. Es geht darum, weltweite gegenseitige Abhängigkeit und universale Verantwortung neu zu begreifen.“ (aus der Erd-Charta der UNESCO).
Aufmerksamkeit und Dialog zeigen uns unser gegenseitiges angewiesen sein und verwiesen sein. Deshalb können Wettbewerb und Konkurrenz nicht die einzigen Prinzipien menschlichen Miteinanders bzw. der menschlichen Gesellschaftsordnung sein. Verbundenheit ist für uns die Voraussetzung für die Menschwerdung. Deshalb sind Kooperation und Solidarität für uns erstrebenswerte Ziele.
Die Grundhaltungen „Mitgefühl“ und „Behutsamkeit“, die in uns angelegt sind, wachsen im achtsamen Umgang miteinander, durch wahrnehmen und staunen. Sie können uns helfen, zu einem neuen Umgang mit den Mitmenschen und der Schöpfung zu finden und unsere Verantwortung so zu leben, dass alle und alles überleben können. Das meint Franziskus, wenn er uns auffordert in der Nachfolge Jesu einander Brüder, Schwestern und Mütter zu werden. Durch Mitgefühl und Behutsamkeit kommt der andere und das andere erst in den Blick und wir können zu einem Verhalten finden, das dem anderen gerecht wird.